In einem Beitrag mit Aussagen prominenter PK-Experten diverser grosser Beratungsbüros (Watson Wyatt, Complementa, Mercer) stellt die NZZ die aktuelle Lage der Schweizer Pensionskassen dar. Für Michael Brandenberger (Complementa) ist es eine ausgemachte Sache, dass es bei einzelnen der rund 2700 Schweizer Vorsorgewerke zu Sanierungsmassnahmen kommt. Derzeit liege der Anteil der Schweizer Vorsorgewerke mit einer erheblichen Unterdeckung (<90%) im einstelligen Prozentbereich. Willy Thurnherr von Mercer schätzt den Anteil auf 10%. Angesichts der Situation und des bevorstehenden Jahresabschlusses werden laut Peter Zanella (Watson Wyatt) in einigen Stiftungsräten bereits Sanierungsszenarien vorbereitet. Er schätzt die kumulierte Summe an Nachschussgeldern auf mehrere Milliarden Franken. 3 bis 4% des gesamten Volumens in der zweiten Säule könnten die stark geschwächten Kassen in jedem Fall auf sich vereinen.

Unter den Pensionskassen-Managern herrsche ein Grundkonsens, an der Asset-Allocation in der Krise nichts zu ändern, sagt Daniel Gloor, Abteilungschef Vermögensverwaltung bei der Personalvorsorge des Kantons Zürich (BVK). Für eine Pensionskasse sei es unmöglich, sich einer solch negativen Marktentwicklung wie im Oktober zu entziehen. Nun müsse man über das Tagesgeschäft hinausschauen. In allen Krisen zuvor habe es sich bewährt, an der Asset-Allocation festzuhalten, da die Aktienkurse wieder gestiegen seien. Auch sei bei angeblich sicheren Anlagen wie Staatsanleihen die Auswahl begrenzt, und die Preise seien zurzeit enorm hoch. Letztlich gehe es nun darum, die Nerven zu behalten.