Die Portfolio-Manager der Anlagestiftung Ist haben sich in der Swissfirst-Affäre nichts zuschulden kommen lassen. Das ist die Quintessenz eines Berichts von Ernst & Young. Die Revisionsfirma hatte den Auftrag, den Wertpapierhandel durch Ist-Mitarbeiter unter die Lupe zu nehmen und nach suspekten Transaktionen im Zusammenhang mit Swissfirst zu suchen, schreibt der Tages-Anzeiger in seiner Ausgabe vom 13.9.

«Ich kann bestätigen, dass sich die Vermögensverwalter wie auch alle andern geprüften Personen gemäss dem Bericht von Ernst & Young korrekt verhalten haben», sagt Ist-Direktor Markus Nievergelt. Ernst & Young hat unter anderem private Transaktionen von jenen Personen untersucht, die in Anlageentscheide involviert waren oder darüber Bescheid wussten. Dazu gehörten neben allen Ist-Mitarbeitern auch der Anlageausschuss und der Beirat sowie der Präsident des Stiftungsrates.

Ernst & Young hatte wegen des Bankgeheimnisses keinen direkten Zugriff auf die Bankdaten der involvierten Personen und war auf Zusammenarbeit angewiesen. «Die Revision sieht nur, was man ihnen gibt», sagt ein Insider. Allerdings wäre es wohl für jene ungemütlich geworden, die sich der Transparenz verweigert hätten. Dem Vernehmen nach legten alle Angefragten ihre privaten Konti, Transaktionen und Steuererklärungen offen und unterschrieben eine Vollständigkeitserklärung.

Zu ihnen gehörte auch SVP-Nationalrat Hans Kaufmann, der im Anlageausschuss der Ist-Stiftung sitzt. «Rechtsstaatlich ist das Offenlegen wegen des Datenschutzes allerdings problematisch», sagt er, der bis letzten Mai noch dem Verwaltungsrat von Swissfirst angehörte und auch bei der Pensionskasse von Siemens mitwirkt.
Tages-Anzeiger Online | Wirtschaft