Die diesjährige AWP-Tagung fand in ihrer 33. Auflage statt und erneut mit stattlicher Beteiligung seitens der Vorsorgefachleute. Im Zentrum stand die Beurteilung der vom Bundesrat angekündigten Botschaft zur Anpassung des Umwandlungssatzes. Unterstützung fand der Wille des Bundesrates, den Satz bis 2011 auf 6,4% zu reduzieren auf aktuarieller Seite sowie vom Vertreter der Arbeitgeber und Christine Egerszegi. Dagegen sprachen sich aus Herbert Brändli (als Oekonom angekündigt) und Nationalrat Fasel. Brändli argumentierte ausschliesslich mit den langfristigen (historischen) Aktienrenditen, welche sogar eine Beibehaltung des ursprünglichen Satzes von 7,2% erlauben würden; Fasel verzichtete gänzlich auf Argumente und glaubte wohl, es genüge schon, dagegen zu sein (wenn auch wortreich und mit der üblichen bundespolitischen Rhetorik). Zur Freude des Veranstalters ritten die Gegner einer Anpassung zudem die üblichen Attacken auf die Versicherer und bezeichneten sie fälschlicherweise als die Urheber der neuerlichen Senkungsbemühungen. Neues haben die diversen Stellungnahmen somit nicht geliefert.
Gehaltvoller waren da schon die von Experten gemachten Ausführungen über die Fachrichtlinie zur Bildung von Rückstellungen (Markus Meier, Pendia) und von Stephan Gerber (Abcon) über die Fallstricke beim Einkauf für eine vorzeitige Pensionierung. Benjamin Brandenberger (Complementa) schliesslich stellte die ersten Ergebnisse des AWP / Complementa Risiko Check-up vor, welche sich mit den in der auf einer gemeinsamen Basis durchgeführten Swisscanto-Umfrage decken, hier aber mit speziellen Auswertungsmethoden zu weiteren, höchst interessanten Einsichten führten.