Anlässlich der Präsentation der Swisscanto-Studie orientierte in Zürich Benjamin Brandenberger, CEO der Complementa, über die aktuelle Finanzierungssituation der Pensionskassen auf Basis der Ergebnisse des Risiko Check-up. Auf einen kurzen Nenner gebracht: nach Hochrechnungen der Complementa haben die Kassen nach dem börsenbegründeten Rückschlag im ersten Halbjahr zum Zeitpunkt Ende September wieder den Stand von Anfang Jahr erreicht. Die ausgewiesenen Zahlen per Ende Juni liegen dagegen noch tiefer, wobei je nach Kategorie die üblichen Differenzen festzustellen sind. Die privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen zeigen einen gewichteten Durchschnittsgrad von 109%, die öffentlich-rechtlichen mit Staatsgarantie liegen bei 113%, jene ohne bei 93%. Vom Total der 445 teilnehmenden Kassen erreicht knapp die Hälfte (47%) einen positiven Deckungsgrad mit ausreichenden Reserven, 11% liegen im Minus und die restlichen 43% haben zwar einen Deckungsgrad von über 100%, leiden aber unter einer ungenügenden Reservesituation. (Vergrösserung der Grafiken durch Anklicken).
Als Sonderauswertung der Daten wurde zudem errechnet, wie hoch der durchschnittliche Anteil des BVG-Obligatoriums in Prozent aller Leistungsverpflichtungen jeweils bei den Kassen mit Leistungsprimat und jener mit Beitragsprimat ist. Bei den Leistungsprimatkassen erreicht er lediglich 21%, bei den Beitragsprimatkassen 31%. Ein deutlicher Hinweis auf den extrem hohen Anteil überobligatorischer Leistungen der schweizerischen Pensionskassen und den noch immer festzustellenden Leistungsvorsprung der Leistungsprimatkassen. Die Ergebnisse des Risiko Check-up werden publiziert in der Complementa-Studie "Zur aktuellen Lage schweizerischer Pensionskassen"; eine Zusammenfassung ist im Kurzbericht enthalten.
Kurzbericht zum Risiko Check-up