313  23. Mai 2016       
      
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KOMMENTAR

Volksvermögen

Prof. Bernholz redete nicht um den heissen Brei herum: die Politik der Zentralbanken hält er für falsch und mit enormen Risiken verbunden, wie er an der Mitgliederversammlung des Vorsorgeforums ausführte. Geldpolitisch habe sie eine Krise mit unabsehbaren Folgen ausgelöst. Die schweizerische Nationalbank hat kaum noch Handlungsalternativen. Sie muss, um den Aufwertungsdruck auf den Franken abzufedern, eine Zinsdifferenz zu Dollar und Euro einhalten. Und das bedeutet aktuell Negativzinsen. Die Folgen für Sparer, Versicherer und die kapitalgedeckte 2. Säule sind verheerend. Wenig beachtet wird, meint, Bernholz, dass der Negativzins mit einer Umverteilung verbunden ist, weil sich primär Bessergestellte mit Aktienbesitz gegen den Negativzins absichern können. Das klassische Sparguthaben ist praktisch zinslos und zunehmend bedroht vom Negativzins. Aus Deutschland und den USA mehren sich die Anzeichen, dass grosse Vorsorgeeinrichtungen von Insolvenz bedroht sind. Den langfristig "natürlichen" Zins sieht Bernholz aufgrund historischer Studien bei real drei bis vier Prozent. Das ist weit mehr, als die überschuldeten Staaten auch nur annähernd bezahlen können. Das lässt für ihn als Ausweg nur noch das Platzen von Blasen (wie 2008) oder das Ausbrechen einer Hyperinflation erkennen. Für den weiteren Fortgang ist er entsprechend pessimistisch.

Der Nationalbank empfiehlt Bernholz, die Währungsreserven - er nennt sie "Volksvermögen" - zu 80 Prozent in Aktien anzulegen. Damit hätten im vergangenen Jahr die Verluste der SNB weitgehend vermieden werden können. Die Nationalbank dürfte am Begriff Volksvermögen wenig Gefallen finden. Sie erachtet sie vielmehr als eigene Aktiven, die sie eifersüchtig gegen jeglichen äussern Einfluss abzuschirmen sucht. Nicht zu Unrecht, was aber nicht heissen darf, dass sie über deren Verwendung gegenüber dem "Volk" nicht Rechenschaft abzulegen hätte. Entsprechend heftig ist auch ihr Widerstand gegen jegliche Idee von Staatsfonds oder gar einen Vergleich mit jenem Norwegens, obwohl bei Licht betrachtet die Unterschiede nicht sehr gross und nicht entscheidend für die Anlage sind. Staatsfonds ist aber in der Schweiz ein tabuisierter Begriff. Lassen wir ihn also beiseite. Es reicht, wenn die Mittel so angelegt wären, als ob. Mit Aktien im Wert von bereits über 100 Milliarden in der Bilanz der SNB befinden wir uns wohl schon auf dem Weg dazu. 

Peter Wirth (E-Mail)

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