Die NZZ befasst sich mit Chancen und Vorbehalten bei Private Equity-Anlagen von Pensionskassen:

Die Kassen sind auf der Suche nach neuen Anlageklassen. Private Equity (PE), Beteiligungen an nichtkotierten Firmen, steht dabei nicht hoch im Kurs. Nur 1% der hiesigen Pensionskassengelder sind in dieser Anlageklasse investiert. In angelsächsischen Ländern beträgt die Quote ein Vielfaches. «Hohe Kosten, illiquide, fehlende Transparenz» sind die Vorurteile, die Private Equity anhaften. Viele Anleger haben noch missglückte Übernahmen mit hohen Fremdkapitaleinsatz und die «Heuschrecken-Debatte» aus dem Jahr 2004 im Hinterkopf.

Es ist unbestritten, dass PE-Investitionen einen höheren Management-Aufwand erfordern und deshalb teurer sind als etwa ein Indexfonds. Doch es gilt, die Rendite nach Kosten zu vergleichen, und hier können Privatmarkt-Anlagen mithalten. So hat der Global-Private-Equity-Index seit 2006 jährlich 5% besser abgeschnitten als der MSCI-World-Aktienindex. Für eine Vorsorgeeinrichtung, die über Jahrzehnte Vermögen aufbaut, sollte es kein Problem sein, einen kleinen Anteil in geschlossenen PE-Fonds mit einer Laufzeit bis zu zehn Jahren zu investieren. Während die Branche vor zwei Jahrzehnten praktisch unreguliert war, werden die PE-Anbieter heute mit dem Kollektivanlagengesetz mit den übrigen Anbietern im Fondsmarkt mitreguliert.

Es wäre also aus Sicht der Versicherten wünschenswert, Kassen würden den Anteil an Private Equity etwas hochfahren. In der Realität tätigen viele Einrichtungen gar keine PE-Investitionen, während sich bei wenigen anderen diese Quote auf 10% bis 20% beläuft. Im Gespräch mit diesen Pensionskassenverwaltern wird klar, dass sie den PE-Renditebeitrag nicht missen möchten.

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