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Das Ziel der Altersvorsorge 2020 ist klar: Sicherung der Leistungen in 1. und 2. Säule bis mindestens 2030. Seit sich die Politik des Themas angenommen hat, rückt man zunehmend von dieser Zielsetzung ab und mit dem Argument der Mehrheitsfähigkeit werden diverse Elemente eines Leistungsausbaus in die konkurrierenden Modelle eingebaut.

Die präsentierten Zahlen zu den Kosten und Leistungswirkungen basieren alle auf Berechnungen des BSV und der Sozialpartner. Eine kritischen Prüfung durch neutrale Drittstellen ist bisher unterblieben. Die jetzt von Pensionskassen-Experte Thomas Fink vorgelegten Berechnungen bieten verschiedene Überraschungen.

Die Vorschläge von Bundes- und Ständerat liegen am nächsten bei der heutigen BVG-Altersrente, Bei tieferen Löhnen (unter CHF 50’000) lassen alle Vorschläge eine höhere Altersrente erwarten. Die Senkung des BVG-Mindestumwandlungssatzes wird somit bei allen Vorschlägen durch höhere Altersgutschriften mindestens ausgeglichen. Betrachtet man nur die älteren Personen der Eintrittsgeneration, so erleiden sie eine Renteneinbusse, da nur die zukünftigen Altersgutschriften höher ausfallen. Das bereits vorhandene BVG-Altersguthaben bleibt auf dem heutigen Stand und wird im Umfang der Senkung des BVG-Umwandlungssatzes quasi «entwertet».

Die ergänzenden Ausgleichsmassnahmen wie etwa der vom Ständerat geforderte AHV-Zuschlag auf Neurenten ist nur für Eintrittsgeneration berechtigt und sollte auf 15 bis 20 Jahre begrenzt werden. Fink schlägt jedoch vor, den älteren Versicherten das heutige BVG-Altersguthaben mit einer Zusatzverzinsung aufzuwerten (synchron zur etappenweise Senkung des Umwandlungssatzes) um damit die Renteneinbusse abzufedern, z.B. zu halbieren. Soweit eine Vorsorgeeinrichtung einen umhüllenden Vorsorgeplan betreibt, würde diese Massnahme lediglich die BVG-Schattenrechnung betreffen und keine Kosten generieren!

Die hier präsentierten Zahlen bilden einen wichtigen Beitrag zur aktuellen Debatte zur AV2020, die in der bevorstehenden Frühjahrssession in die entscheidende Runde geht.

Update: In Absprache mit dem Autor aktualisierte Texte.

  Berechnungen Fink