Die Metapher, die PK-Experte Pascal Renaud (Toptima) an der Info-Veranstaltung der Zürcher BVG-Aufsicht verwendete, um die Situation (vieler) Pensionskassen zu beschreiben,  hat eingeschlagen. Wären die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen Flugzeuge, so würden einige von ihnen viel niedriger fliegen, als ihr Höhenmesser anzeigt,sagte Renaud. Die Kassen wiesen zu hohe Deckungsgrade und damit eine vermeintlich zu gute finanzielle Situation aus und riskierten damit Fehlentscheidungen. Michael Ferber erwähnt die Bemerkung  Renauds in seinem Beitrag in der NZZ unter dem Titel “Beschönigen die Pensionskassen ihre finanzielle Situation?” Ferber schreibt:

Laut Renaud ist derzeit eine jährliche Anlagerendite von 5% nötig, um den BVG-Umwandlungssatz von 6,8% für die Altersrentner zu finanzieren. Selbst wenn die Rentenreform verabschiedet würde und der BVG-Mindestumwandlungssatz von 6,8% auf 6% sänke, würden die Vorsorgeeinrichtungen noch eine jährliche Anlagerendite von 4% brauchen, um die Neurenten zu finanzieren. Gegenüber der erwarteten Rendite einer durchschnittlichen Anlagestrategie einer Kasse fehlten derzeit Jahr für Jahr bei der Rendite 2 Prozentpunkte, und die aktiven Versicherten müssten zur Finanzierung dieser Lücken eine tiefere Verzinsung ihrer Altersguthaben in Kauf nehmen. (…)

Eine Herausforderung sieht Roger Tischhauser (Direktor der Zürcher Aufsicht) unterdessen in der Entwicklung zu mehr rentnerlastigen Vorsorgeeinrichtungen oder sogar reinen Rentnerkassen. Der Anteil der Rentner am Gesamtvorsorgevermögen steige stetig, auf weniger Aktive kämen immer mehr Rentner. Dieser Trend werde sich in den kommenden Jahren noch verschärfen. Da die Möglichkeit einer strukturellen Sanierung dieser Vorsorgeeinrichtungen eingeschränkt sei, müsse eine ausreichende Finanzierung sichergestellt sein. Die Arbeitgeber seien in der Pflicht. Die BVS überwache dies und greife bei Fehlentwicklungen ein.

Als weiteren Schwerpunkt der Aufsichtstätigkeit nennt Tischhauser die Überwachung der Sammelstiftungen. Solchen Einrichtungen schliessen sich oft Firmen an, die zu klein sind, um eine eigene Pensionskasse zu betreiben. Im Aufsichtsgebiet der BVS sind über 70% der Versicherten Sammelstiftungen angeschlossen. Im Markt der Sammeleinrichtungen herrsche ein harter Wettbewerb, einige dieser Einrichtungen seien deshalb zurückhaltend mit der Senkung von Umwandlungssätzen und technischen Zinsen, sagt Tischhauser. Es sei wichtig, dass die Sammelstiftungen risikoorientiert geführt und beaufsichtigt würden, sonst könnten sie sich zu einem Systemrisiko entwickeln.

  NZZ