Charlotte Jacquemart berichtet in der NZZ am Sonntag über die Absicht der Auffangeinrichtung, den Pensionskassenverband ASIP zu verlassen. “Es herrsche Feuer im Dach”, schreibt Jacquemart. Der Grund: Doris Bianchi, Sekretärin beim Gewerkschaftsbund und Präsidentin der Stiftung Auffangeinrichtung, ist mit der Position des ASIP zur Finanzierung der Ausgleichsmassnahmen aufgrund der Umwandlungssatzsenkung im Rahmen der AV2020 nicht einverstanden. Der Bundesrat will dies zentral über den Sicherheitsfonds finanzieren, was mit Solidaritätsleistungen jener Pensionskassen verbunden wäre, die ihren Umwandlungssatz bereits auf die Höhe der geplanten 6% oder noch tiefer gesenkt haben. Vor allem BVG-Kassen würden davon profitieren. Der ASIP fordert eine dezentrale Lösung über die einzelnen Kassen ohne entsprechende Solidaritäten.

pw. Dass Jacquemart das Thema gerade jetzt aufgreift, unmittelbar vor Beginn der Beratungen zur AV2020 im Nationalrat, ist kein Zufall. Damit wird unübersehbar Politik gemacht, denn der Standpunkt des ASIP bezüglich Finanzierung der Ausgleichsmassnahmen ist seit mindestens zwei Jahren bekannt. Da ist also nichts Neues zu berichten. Bianchi dürfte Jacquemart gezielt zur Behandlung des Themas motiviert haben, und Jacquemart  hat es jetzt aufgeplustert präsentiert und sich damit willig zum Sprachrohr des SGB gemacht. Das ist zu durchsichtig, um ernst genommen zu werden. 

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