Der Deckungsgrad der 1984 gegründeten PVS B-I-O ist bis Ende des letzten Jahres auf 70 Prozent gefallen. Das Loch in der Kasse ist mehrere Dutzend Millionen Franken gross, eine Sanierung ist daher unumgänglich.

Während die Gemeinden Bolligen und Ittigen beschlossen haben, per Ende Jahr aus der PVS B-I-O auszutreten und sich einer neuen Kasse anzuschliessen, will Ostermundigen mindesten noch zwei Jahre bleiben. Dies, weil mit einem Austritt eine Gesamtliquidation nötig geworden wäre. Dem Ostermundiger Gemeinderat wäre dieses Risiko zu gross gewesen.

Im Vergleich mit den Exekutiven von Ittigen und Bolligen hat sich der Ostermundiger Gemeinderat erst spät entschieden, wie es weitergehen soll. Zu spät? Die Kündigungsfrist für die Pensionskasse beträgt sechs Monate.

Die beiden Gemeinden hätten eine andere Strategie gewählt, sagt der Ostermundiger Gemeindepräsident Thomas Iten: «Sie holten zuerst das Geld ab und entschieden danach über das weitere Vorgehen.» Ostermundigen habe erst klären wollen, wie die Leistungen für die Angestellten aussehen würden. Er würde erneut so vorgehen, sagt Iten.

Bolligen und Ittigen liessen an den Gemeindeversammlungen im März über den jeweils für die Sanierung nötigen Kredit abstimmen. Mit dem Ja erteilte die Bevölkerung dem Gemeinderat gleichzeitig die Kompetenz, einen Austritt zu beschliessen.

Unterdessen haben auch die Angestellten von Ittigen und Bolligen den Austritt akzeptiert. Vor den beiden Gemeinden hatte bereits Jegenstorf seinen Austritt aus der Pensionskasse bekannt gegeben. Auch die Regionalkonferenz hat sich einer anderen Kasse angeschlossen.

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