Es ist ein Novum in der Geschichte der Publica, der Pensionskasse des Bundes: Erstmals können die gut 63’500 Versicherten per E-Voting jene Kandidaten wählen, die ihre Interessen vertreten. Am 27. November findet die Erneuerungswahl für die 80-köpfige Delegiertenversammlung statt. Das will sich die Klima-Allianz Schweiz zunutze machen. Der Verbund aus 67 Parteien und Organisationen, darunter WWF, Heks und Helvetas, versucht, die Zusammensetzung der Delegierten mitzubestimmen, berichtet der Tages-Anzeiger.

Ziel des Verbands: über die Delegierten Einfluss auf die Investitionspolitik der Kasse zu nehmen. Die Klima-Allianz will die Pensionskassen dazu bringen, ihre Investitionen in fossile Geldanlagen zu beenden.

Bei der Publica indessen ist man über die Aktion der Klima-Allianz irritiert: «Wir und verschiedene Kandidaten sind doch etwas befremdet über dieses Vorgehen. Zielführend ist es nicht», sagt Direktor Dieter Stohler. Erstens hätten viele Versicherte ihre Wahl bereits getroffen und die Stimme abgegeben. Zweitens sei das Kandidatenprofil der Klima-Allianz einseitig: Publica habe die Aufgabe, die berufliche Vorsorge auf nachhaltige Weise durchzuführen. Dabei müssten viele Aspekte beachtet werden, nicht nur die Anlagestrategie. Stohler weist zudem darauf hin, dass die Delegierten nicht für die Anlagepolitik zuständig seien. Die Einflussnahme erfolge nur indirekt, indem die Delegierten alle vier Jahre die acht Arbeitnehmervertreter der 16-köpfigen Kassenkommission wählen. Das ist jenes Gremium, das für die Anlagestrategie verantwortlich ist.

  Tages-Anzeiger / Klima-Allianz