Vor gut einem Jahr hatte die Pensionskasse der SBB angekündigt, ein System variabler Renten zu prüfen. Damit wäre die Höhe der Renten vom Deckungsgrad der Kasse abhängig gemacht worden. Die Gewerkschaften empörten sich über die sogenannten «Wackelrenten».

Unterdessen sind diese kein Thema mehr. Variable Renten seien den Mitarbeitenden aus heutiger Sicht nicht zuzumuten, sagt SBB-Chef Andreas Meyer in einem Interview mit dem «Tagesanzeiger». Zumindest für die nächsten Jahre sei der Vorschlag vom Tisch. Die Pensionskasse prüfe, wie viel aus eigenen Rückstellungen finanziert werden könne. Das Unternehmen überlegte sich überdies einen zusätzlichen Arbeitgeber-Sanierungsbeitrag.

Zwar habe die Pensionskasse einen wichtigen Sanierungsschritt machen können. «Nach wie vor fliesst aber mehr ab aus der Kasse, als reinfliesst», sagt Meyer. Das habe mit der Altersstruktur zu tun.

pw. Gewerkschaften und Blick werden den Entscheid als Erfolg feiern. Und übersehen dabei geflissentlich, dass die Rentengarantie etwas kostet, wie jede Garantie. Man hat bei gleichen Beiträgen zwar den Betrag garantiert, der aber liegt gesamthaft zwangsläufig tiefer als bei einer flexiblen Lösung. Der SBB-CEO, dem die PK-Diskussion wohl schon seit geraumer Zeit gegen den Strich ging, denkt jetzt sogar an einen erneuten Arbeitgeber-Sanierungsbeitrag nach. Der Verweis sei erlaubt, dass es sich bei der SBB um einen schwer defizitären Betrieb handelt, der nur dank massiver Subventionen existenzfähig ist. Was jetzt so grosszügig aus der Unternehmenskasse erneut in die Pensionskasse fliessen könnte, stammt also letztlich aus der Kasse der Steuerzahler. Der Gewerkschaft kann dies egal sein. Der Steuerzahler wird nicht gefragt. Er sollte sich aber zumindest klar darüber sein, was sich hier abspielt.

  NZZ