Das Bundesamt für Sozialversicherungen BSV hat verschiedene Fragestellungen, die für eine Reform der Altersvorsorge von Bedeutung sein könnten, wissenschaftlich untersuchen lassen und die entsprechenden Berichte veröffentlicht. Zwei der Berichte setzen sich mit Steuerungsmechanismen auseinander, ein Bericht untersucht die Auswirkungen der Babyboom-Generation, und der letzte beleuchtet Hintergründe der unterschiedlichen Lebenserwartung in der Schweiz.

Die Experten der Universitäten Luzern und Freiburg im Breisgau (D), die mit der Untersuchung betraut wurden, entwickeln und bewerten in ihrem Bericht «Steuerungsmechanismen in der AHV» drei verschiedene Modelle. Zwei davon sind als sogenannte «Autopiloten» konzipiert, die beim Erreichen bestimmter Schwellenwerte automatisch konkrete Massnahmen auslösen, die zuvor gesetzlich verankert werden müssen. Das dritte Modell kann als eine Art «Navigationshilfe» für die Politik verstanden werden. Darin werden ebenfalls im Voraus gesetzliche Schwellenwerte definiert, konkrete Massnahmen jedoch nur für den Fall vorgesehen, dass der Gesetzgeber nicht rechtzeitig wirksame Anpassungen beschliesst.

Die Studie «Babyboom-Generation und AHV 2010-2060» der BAK Basel Economics AG geht der Frage nach, wie sich diese Verschiebung in der Bevölkerungsstruktur, die steigende Lebenserwartung, die Nettowanderung und die Arbeitsproduktivität auf das Umlageergebnis der AHV bis 2060 auswirken.

In der Diskussion über die Zukunft der Altersvorsorge taucht immer wieder das Anliegen auf, die Leistungen besser auf die unterschiedliche Lebenserwartung verschiedener Bevölkerungsgruppen abzustimmen. Mit dieser Fragestellung befasst sich die Studie «Mortalité différentielle en Suisse» der Universität Genf. Sie untersucht die Zusammenhänge zwischen Sterberisiko und verschiedenen möglichen Einflussfaktoren – beispielsweise Nationalität, Bildungsstand, Berufstätigkeit, Einkommensverhältnisse, Wirtschaftssektor oder Zivilstand – und geht der Frage nach, wie diese Faktoren bei der Anpassung der Rentensysteme konkret berücksichtigt werden könnten. Es erweist sich, dass die unterschiedliche Sterblichkeit am ehesten mit dem Bildungsstand in Verbindung gebracht werden kann. Im Gegensatz zu anderen Variablen der sozialen Stellung liesse sich der Bildungsstand in einem differenzierten Rentenmodell gemäss den Autorinnen und Autoren der Untersuchung relativ einfach anwenden, da sich das erreichte Bildungsniveau im Lauf der Zeit tendenziell nicht verändert. Darum modellieren sie in der Studie auch differenzierte Pensionierungsalter in Abhängigkeit vom Bildungsstand, um die Machbarkeit dieses Ansatzes zu überprüfen.

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